Carterocephalus
palaemon (Gelbwürfeliger Dickkopffalter)
In allen Naturräumen, zählt zu den häufigsten
Tagfalterarten in Oberbayern, obere Höhengrenze bei etwa 1700m. Selbst im
Unterbayerischen Hügelland noch verbreitet anzutreffen.
Breites
Lebensraumspektrum, v.a. lichte Waldbereiche.
Flugzeit im Mai und Juni.
Raupe an Gräsern. Die Falter
besuchen sehr gerne blau und violett blühende Pflanzen, u.a. Kriechender
Günsel, Natternkopf, Kugelige Teufelskralle, Wiesen-Salbei, Mehl-Primel,
Wald-Storchschnabel und Heideröschen.
RL D: V
Flugzeit:
|
15.04.
(2007), davor 30.04.
(1990)
|
-
|
20.07. (1995)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1700
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
241
|
46
|
67
|
67
|
30
|
11
|
|
Rang:
|
10 (16/13/14/13/26)
|
Verbreitung von Carterocephalus palaemon in
Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)
Ei vom Gelbwürfeligen Dickkopffalter
Oberschleißheim,
Berglwald (M-L), 25.05.1998
|
Gelbwürfeliger Dickkopffalter
Oberschleißheim, Schweizerholz (M-L), 13.05.2000
Gelbwürfeliger
Dickkopffalter
Haimhausen, Amperauen (DAH), 19.05.1998
Ansammlung
Melleck,
Steinbachtal (BGL), 14.05.2007
|
Ockergelber
Braundickkopffalter an Kartäusernelke
Altmannstein,
Kreutberg (EI), 30.06.1990
Thymelicus sylvestris, Weibchen mit Eiablageverhalten
Eichstätt (EI), 30.06.1992
|
Thymelicus
sylvestris (Ockergelber Braundickkopffalter)
In allen Naturräumen anzutreffen, auch
im Unterbayerischen Hügelland verbreitet. Im Alpenraum bis etwa 1400m.
Besiedelt extensiv genutztes Grünland, Viehweiden und Ruderalfluren, oft
an denselben Stellen wie Schachbrett, Großes Ochsenauge und Thymelicus
lineola. Flugzeit Mitte Juni bis Ende Juli. Des öfteren u.a. an Heilziest,
Wiesen-Flockenblume und Wasser-Minze saugend notiert. Raupe frisst an
Gräsern.
Flugzeit:
|
11.06. (2003)
|
-
|
19.08. (1997)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1384
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
198
|
25
|
65
|
51
|
18
|
17
|
|
Rang:
|
19 (49/16/22/24/14)
|
|
Thymelicus lineola an Dauerlein
Eching, Garchinger Heide (FS), 29.06.1998
Thymelicus
lineola (Schwarzkolbiger Braundickkopffalter)
Offenbar wärmeliebender
als Thymelicus sylvestris. Fehlt im Alpenvorland und Alpenraum über weite
Strecken gänzlich, obere Höhengrenze ebenfalls deutlich niedriger,
bereits bei etwa 1000m. Verbreitung insgesamt sehr dem Großen Ochsenauge
ähnelnd, wie diese Art z.B. im intensiv genutzten Tertiären Hügelland
nach wie vor häufig und generell unter 600m in weitester Verbreitung.
Flugzeit Mitte Juni bis Ende Juli.
Raupe an Gräsern. Blütenbesuche vorrangig an Heilziest, des weiteren auch
an Natternkopf, Dost, Wicken und Kartäusernelke. Saugt sehr gerne an
vegetationsarmen Stellen (in Anzahl z.B. am 13.07.1995 auf einer
abgeschobenen Kiesfläche im ehemaligen Dachauer Moos). Reagiert auf Extensivierungen
in der landwirtschaftlich genutzten Flur mit hohen Abundanzzunahmen (z.B.
Windsberg, Freinhausen).
Flugzeit:
|
03.06. (1998)
|
-
|
17.08. (1995)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1000
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
172
|
3
|
33
|
66
|
35
|
16
|
|
Rang:
|
23 (-/42/15/10/19)
|
|
Thymelicus lineola, Männchen
beim eifrigen Rüsseln an Kiesboden
Moorrenaturierung
Badersfeld (M-L), 13.07.1995
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Thymelicus acteon, Männchen und Pärchen auf Natternkopf
Großräschen (Brandenburg), 21.07.2001
Mattscheckiger
Braundickkopf, Paarung
Mauern, Weinberg (ND), 24.07.1999
Mauern, Weinberg (ND), Juli
1999
Lebensraum des Mattscheckigen Dickkopffalters im Jura
|
Mattscheckiger
Braundickkopf, Männchen
Oberschleißheim,
Korbinianiwald (M-L), 30.07.1996
Thymelicus acteon (Mattscheckiger
Braundickkopffalter)
Aktuelle Beobachtungen aus
dem Fränkischen Jura (weiter verbreitet), dem Donauraum, im Tertiären
Hügelland und der
nördlichen Münchener Ebene (jeweils wenige Vorkommen). Lebensraum sind
Kalkmagerrasen, v.a. ungenutzte Bereiche, Wald- und Gebüschränder mit u.a.
Echtem Gamander, Bunter Kronwicke, Dost, Odermennig und Echtem Labkraut.
An den selben Stellen meist auch der Magerrasen-Perlmuttfalter und das
Beilfleck-Widderchen sowie die Heuschrecke Metrioptera brachyptera.
Flugzeit im Hochsommer. Blütenbesuche wurden an Dost und
Wiesen-Flockenblume beobachtet.
RL D: 3 RL By: 3 (T/S: 2, Av/A: -)
Flugzeit:
|
15.07. (2007), davor 21.07. (1999)
|
-
|
25.08. (1996)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
495
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
17
|
|
|
3
|
2
|
10
|
|
Rang:
|
95
|
Oberschleißheim, Korbinianiwald (M-L),
1992
wärmeliebende Saumgesellschaften auf Lichtungen
sind der Lebensraum von Thymelicus acteon
auf der nördlichen Münchener Schotterebene
|
Hesperia comma auf Kartäusernelke
Deuerling, Pfarrerplatte (Oberpfalz), 07.08.1998
Hesperia
comma (Komma-Dickkopffalter)
In der Fränkischen Alb und im
Gebirgsbereich (bis etwa 1200m) weiter verbreitet, Charakterart extensiver
Almen im Alpenraum. Ansonsten auffallend stark rückläufig und nur noch
an wenigen Stellen, auf den Schotterplatten weitgehend verschwunden, dort
existiert nur noch eine letzte individuenreiche Population auf der
Fröttmaninger Heide.
Rückgang wie bei anderen Kalkmagerrasenbewohnern, z.B. Rostbraunes
Wiesenvögelchen und Silber-Bläuling, eindeutig auf Lebensraumzerstörung
zurückzuführen. Besiedelt Kalkmagerrasen (v.a. schaf- oder
rinderbeweidet), insbesondere Wacholderheiden und Flussschotterheiden. Im
Alpenvorland auch auf Pfeifengraswiesen in wärmebegünstigten
Niedermoorgebieten. Flugzeit Mitte Juli bis Ende August. Saugt sehr gerne an Disteln,
Flockenblumen und Skabiosen, des weiteren an Färberscharte,
Teufels-Abbiss, Berg-Lauch und Großblütiger Braunelle. Die Raupe
befrisst Gräser.
RL D: 3 RL By: 3 (T/S: 2)
Flugzeit:
|
09.07. (2002)
|
-
|
08.09. (2000)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1384
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
44
|
20
|
7
|
9
|
1
|
3
|
|
Rang:
|
74
|
|
Komma-Dickkopffalter, Weibchen
Steinfeld (Niederösterreich), 28.08.1997
Komma-Dickkopffalter
(Hesperia comma)
München-Hasenbergl, Panzerwiese (M), 11.08.1992
München-Freimann, Fröttmaninger Heide
(M) Herbst 2004
Komma-Dickkopffalter
Breitenbrunn, Thenau (Burgenland), 26.08.1997
|
Rostfarbener Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)
oben Männchen, unten Weibchen
Oberschleißheim, Berglwald (M-L), 28.06.1996
|
Rostfarbener
Dickkopffalter, vier Falter an Vogelkot
Oberschleißheim, Berglwald (M-L), 28.06.1996
Ochlodes sylvanus
(Rostfarbener Dickkopffalter)
Zählt in allen Naturräumen zu den häufigsten
Tagfalterarten, obere Höhengrenze bei etwa 1700m. Selbst in intensiv landwirtschaftlich genutzten und entsprechend
biotoparmen Regionen Oberbayerns, wie das Dachauer Hinterland, die
Alzplatte oder das Hügelland nördlich der Isen als eine der letzten
verbliebenen Tagfalterarten noch zu finden. Falterflugzeit
Juni und Juli.
Breites Spektrum an Blütenbesuchen, u.a. Kartäuser-Nelke,
Acker-Witwenblume, Heilziest, Natternkopf und Zaun-Wicke. Desöfteren
beobachtet an Orchideen (u.a. Gymnadenia conopea und Traunsteinera
globosa). Die Raupen befressen Gräser.
Flugzeit:
|
14.05. (2007),
davor 23.05. (2000)
|
-
|
25.08. (1996)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1750
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
298
|
61
|
98
|
78
|
26
|
19
|
|
Rang:
|
3 (4/1/4/16/11)
|
Rostfarbener Dickkopffalter, an Natternkopf
Unterschleißheim, Hartwiesen (M-L), 06.06.1992
|
Dunkler Dickkopffalter
München, Langwieder Heide (M), 07.05.1992
Erynnis
tages (Dunkler Dickkopffalter)
Weiter verbreitet im Fränkischen Jura
und im Gebirgsbereich (bis etwa 1800m). Im Alpenvorland, auf den
Schotterplatten sowie im Donauraum deutlich rückläufig, im Tertiären Hügelland
aktuell nicht gefunden. Besiedelt Kalkmagerrasen, insbesondere mit
extensiver Schaf- oder Rinderbeweidung, Flussschotterheiden und
Schneeheide-Kiefernwälder. Flugzeit im Mai /Juni. Mehrere
Eiablagebeobachtungen an Spargelbohne, Hornklee
und Hufeisenklee. Blütenbesuche v.a. an niedrigwüchsigen Pflanzen
beobachtet, neben den o.g. Raupennahrungspflanzen auch noch an Löwenzahn,
Kriechender Günsel und Heideröschen. Rüsselt sehr gerne an feuchter Erde und auf Wegen sowie an
Kot, wo die Falter aufgrund ihrer verwaschenen Oberseite gut getarnt sind.
RL D: V RL By: V (T/S: 3)
Flugzeit:
|
13.04. (2007),
davor 28.04. (2002)
|
-
|
07.08. (1993)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1780
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
107
|
48
|
18
|
21
|
1
|
13
|
|
Rang:
|
37 (11/-/48/-/23)
|
Erynnis tages
Breitenbrunn, Thenau (Burgenland), 10.05.1998
Stockeralm
(MB), Mai 1998
Lebensraum von Erynnis tages
Im Hintergrund die Brecherspitz
|
Falteransammlung an
feuchter Wegstelle, in Anzahl Zwergbläulinge,
des weiteren noch einige
Dunkle und Kleine Würfel-Dickkopffalter
Tal der Roten Valepp (MB), 08.05.2003
Dunkler Dickkopffalter
München-Moosach,
Rangierbahnhof (M), 28.05.1995
Eier vom Dunklen Dickkopffalter abgelegt oben an
Tetragonolobus maritimus (Gelbe Spargelbohne) bzw. unten an Lotus
corniculatus (Hornklee)
oben: München, Allacher Heide, unten Rangierbhf. München-Nord, beides am
28.05.1995
|
Raupe von Carcharodus alceae an Malva sp.
Spitzerberg (Niederösterreich), 14.08.1997
Carcharodus alceae, Männchen
Jois, Martalwald/W (Burgenland), 30.05.1996
Illdorfer Leite bei
Burgheim (ND)
Beweidete Talflankenheiden mit Kalk- und Säurezeigern.
Lebensraum des
Malven-Dickkopffalters,
des weiteren die Bläulinge Maculinea arion
und Polyommatus coridon.
|
Malven-Dickkopffalter
Donnerskirchen, Kirchberg (Burgenland), 12.05.1998
Carcharodus
alceae (Malven-Dickkopffalter)
Aktuelle
Nachweise von der Illdorfer Leite bei Burgheim (420m) vom 02.08.2001 (Naturraum Aindlinger
Terrassentreppe). Lokal im Fränkischen Jura, 2006 im Anlauter- und
Morsbachtal gefunden, 2007 bei Böhmfeld. Häufigkeit im nördlichen Oberbayern
unklar. Wärmeliebend, daher generell eher in den niedrigeren Lagen
zu erwarten. Blütenbesuche an Hornklee und
Sichel-Luzerne. Die Raupen leben an Malvengewächsen. Gut nachweisbar über das Raupenstadium, diese
bilden an den Malven charakteristische Blatttüten.
Nachsuche wäre sehr wünschenswert und sinnvoll im nördlichen Oberbayern
(z.B. Umgebung von Schrobenhausen, Freinhausen, Vohburg oder Geisenfeld,
Westrand Donaumoos sowie generell Fränkischer Jura).
MTB-Quadranten: 3
RL D: 3 RL By: 2 (T/S: 0, Av/A: -)
Einstufung für T/S unzutreffend (s.o.)
Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae)
Burgheim, Illdorfer Leite (ND), 02.08.2001
|
Heilziest-Dickkopffalter
Huglfing, Achfilz (WM), 29.06.1994
Carcharodus
floccifera (Heilziest-Dickkopffalter)
Lokale Vorkommen im Voralpinen Hügel-
und Moorland. Fehlt im Alpenraum, auf den Schotterplatten ausgestorben.
Besiedelt wärmebegünstigte Niedermoorgebiete, insbesondere
Seebeckenmoore, dort auf Pfeifengras-Streuwiesen. Charakteristisch für als Feucht-Streuwiesen bezeichnete, stark mit Grünland- und Magerrasenarten
durchsetzte Bestände (u.a. mit Sanguisorba officinalis, Genista
tinctoria, Rhinanthus minor, Scabiosa columbaria,
Leucanthemum u.a.). An
denselben Stellen stets auch der Mädesüss-Perlmuttfalter und der
Baldrian-Scheckenfalter, meist auch der Goldene Scheckenfalter und der Ameisenbläuling
Maculinea teleius.
Flugzeit Mitte Juni - Mitte Juli. Mehrere
Eiablagebeobachtungen an Heilziest. Die Falter saugen gerne an Heilziest,
Rotklee und an gelben Korbblütlern.
Oberbayernweit stark rückläufig und an einigen aktuellen Fundorten durch
Nutzungsaufgabe oder - intensivierung im Fortbestand bedroht.
Aktuelle Nachweise (2005/06) vom Egerndacher Filz (TS)
und den Röthenbachwiesen bei Uffing.
Anzahl der eigenen Fundorte: 15
Begleitarten: Brenthis ino (14), Melitaea diamina (14), Coenonympha tullia
(13), Aporia crataegi (9), Aphantopus hyperantus (10), Melitaea athalia (9), Maniola jurtina (8), Thymelicus sylvestris (8), Lycaena hippothoe
(7), Plebeius argus (7), Maculinea teleius (8), Ochlodes venatus (8),
Melanargia galathea (6), Maculinea nausithous (7), Polyommatus semiargus
(6)
RL D: 1 RL By: 2 (T/S: 0)
Flugzeit:
|
05.06. (2001)
|
-
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13.07. (1998)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
750
|
Verbreitung:
|
|
Rang:
|
100
|
Verbreitung von Carcharodus floccifera in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)
Ei vom Heilziest-Dickkopffalter
auf der Mittelrippe von Stachys officinalis (Heilziest) abgelegt
Bad Kohlgrub (GAP), 01.07.1994
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Heilziest-Dickkopffalter (Carcharodus floccifera)
Bad Kohlgrub (GAP), 01.07.1994
oben Paarung, unten einzelner Falter auf Heilziest
Carcharodus
floccifera
Uffing, Röthenbachwiesen (GAP), 18.06.2006
Feucht-Streuwiesen mit viel Heilziest und Gewöhnlichem
Mädesüß
am Grabenstätter Mühlbach
(TS), Juni 2001
Lebensraum des Heilziest-Dickkopffalters, des weiteren
Mädesüß-Perlmuttfalter und Baldrian-Scheckenfalter
|