Die Tagschmetterlinge Oberbayerns: Dickkopffalter 2
33 Aufnahmen von 9 Arten, 14 Biotopaufnahmen und 4 Verbreitungskarten



Roter Würfeldickkopf (Spialia sertorius)  
Gauting, Bahntrasse (STA), 27.05.1998


Typischer Lebensraum von Rotem Würfeldickkopf und seinen Begleitarten 
Idas-Bläuling, Himmelblauer Bläuling und Dunkler Dickkopffalter im Raum München: 
Gelände des ehemaligen Quetschwerkes bei Lohhof-Süd (M-L), 
kiesige, teilweise ameisenreiche Ruderalfluren mit Weidensukzession. 
Überbauung durch Factory Outlet Center geplant.


Spialia sertorius
Schotterfluren an der Isar bei Rauchenberg (TÖL), 27.06.1995


Vegetationsarme Schotterfluren bei Garching-Hochbrück, 
Nordwestsammler (M-L), Juli 2002
Lebensraum von u.a. Polyommatus bellargus, Spialia sertorius 
und  Pyrgus armoricanus, Massenvorkommen 
der Blauflügeligen Ödlandschrecke




  

Trockenhang mit Aufforstung im Leitzachtal oberhalb von Niederhasling (MB)
Eines der letzten Vorkommen des Roten Würfeldickkkopfes 
im Alpenvorland geht völlig unnötig durch Aufforstung verloren. 
Ebenso dort zum Aussterben verurteilt: der Himmelblaue Bläuling.

 

 


Spialia sertorius ruhend auf Kleinem Wiesenknopf
Oberschleißheim, Korbinianiwald, ruderaler
Waldrand im Norden (M-L), 06.06.2006
 

Spialia sertorius (Roter Würfeldickkopf)

Ganz Oberbayern, jedoch nur lokal vorkommend. 
Aktuelle Beobachtungen insbesondere aus dem Raum München und dem Gebirgsbereich, des weiteren von Lechheiden, im Fränkischen Jura und sehr lokal  im Alpenvorland. Im Alpenraum offenbar weiter verbreitet. 
Besiedelt Flussschotterheiden, nährstoffarme Ruderalfluren (München) und extensiv rinder- oder schafbeweidete Kalkmagerrasen bis etwa 1200m Höhe. Im Voralpinen Hügel- und Moorland infolge des starken Rückganges an Kalkmagerrasen, v.a. mageren Rinderweiden, sehr selten geworden, dort vom Aussterben bedroht. 
Zwei Generationen pro Jahr im Mai / Juni und wieder im August, im Alpenraum jedoch offenbar nur eine Generation. Eiablagebeobachtungen vom 07.06.1999 in die Blütenköpfe vom Kleinen Wiesenknopf. 
Saugt mit Vorliebe an niedrigwüchsigen Schmetterlingsblütlern wie Horn- und Hufeisenklee, des weiteren an Thymian. Am 28.06.1995 neben zahlreichen Argus-Bläulingen und Erynnis tages an feuchtem Sand rüsselnd (Obere Isar).

Anzahl der eigenen Fundorte: 61
Begleitarten: Polyommatus icarus (49), Coenonympha pamphilus (42), Polyommatus bellargus (42), Melanargia galathea (41), Nymphalis io (39), Colias hyale / alfacariensis (38), Erebia medusa (38), Erynnis tages (38), Ochlodes venatus (37), Pyrgus malvae (37), Nymphalis urticae (36), Aphantopus hyperantus (36), Anthocharis cardamines (35), Pieris napi (34), Maniola jurtina (33), Vanessa cardui (32), Polyommatus coridon (31), Gonepeteryx rhamni (30), Carterocephalus palaemon (30), Pieris napi (29), Cupido minimus (29), Coenonympha arcania (28), Papilio machaon (24), Vanessa atalanta (23), Boloria euphrosyne (22), Plebeius idas (22), Thymelicus lineolus (22)

RL D: V     RL By: 3 (T/S und Av/A: 2)
im Alpenraum wohl eher "nur" gefährdet

Flugzeit:

25.04. (2007), davor 10.05. (2000)

10.09. (1997)

Höhenverbreitung:

 

1100

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

43

15

5

19

 

Rang:

70  (-/-/50/-/-)

 
Im Alpenraum geht es auch Spialia sertorius noch besser:
Eines der vielen Vorkommen auf einer etwa 1100m hoch gelegenen Alm 
oberhalb der Deutschen Alpenstraße am Sudelfeld (RO). 
Blütenbunt mit Orchideen, Hufeisenklee, Enzianen und Mehlprimeln.


Spialia sertorius
Jois (Burgenland), 30.05.1996

 

 

 

Pyrgus malvae (Kleiner Würfeldickkopf)

Weit verbreitet, in allen Naturräumen, deutlich rückläufig im Unterbayerischen Hügelland und östlichen Oberbayern. Breites Lebensraumspektrum, u.a. mageres Grünland, Magerrasen, Streuwiesen und lichte Waldbereiche. 
Flugzeit im Mai. Zahlreiche Eiablagebeobachtungen an Blutwurz, Gänse-Fingerkraut, Frühlings-Fingerkraut, Wald-Erdbeere, Kleiner Wiesenknopf und Echtes Mädesüß. Blütenbesuche vorrangig an niedrigwüchsigen Pflanzen, mehrfach beobachtet u.a. an Hornklee, Löwenzahn, Wald-Erdbeere, Kriechender Günsel und Gewöhnlicher Kugelblume. Die Falter rüsseln auch an feuchten Wegstellen und Sand. 

RL D: V

Flugzeit:

11.04. (2002)

30.07. (1995)

Höhenverbreitung:

 

1700

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

212

30

57

70

16

22

Rang:

16  (41/18/10/27/5)

 


Pyrgus malvae
Ismaning, Isarauen bei Fischerhäuser (M-L), 07.06.2006


Neu für Oberbayern: 
Pyrgus malvoides (siehe auch Bestimmungshilfe des Lepiforums: Pyrgus Malvoides)

 

   


Kleiner Würfeldickkopf (Pyrgus malvae
Oberschleißheim, Mallertshofer Heide (M-L), 30.04.2000


Kleiner Würfeldickkopf (Pyrgus malvae
Geretsried, Königsdorfer Alm (TÖL), 26.05.1998


Ei vom Kleinen Würfeldickkopf,
abgelegt an Sanguisorba minor (Kleiner Wiesenknopf)
Eching, Mallertshofer Holz (FS), 29.05.1995


Pyrgus malvae, Paarung
Haimhausen, Amperauen (DAH), 30.05.1998

 

 


Zweibrütiger Würfeldickkopf (Pyrgus armoricanus)
Brannenburg (RO), 04.09.1999


Rinderweide oberhalb Brannenburg (RO)




Pyrgus armoricanus
München, Fröttmaninger Heide (M), 10.09.1997


Fröttmaninger Heide (M), Juni 1997
Lebensraum von Pyrgus armoricanus


München, Fröttmaninger Heide (M), Ostrand nördlich A99, Mai 1998
Durch Aufforstung der Bundesforstverwaltung 1997/1998 zerstörter Lebensraum von u.a. Zweibrütiger Würfeldickkopf (Rote Liste Deutschland und Bayern: 1), Rostbinde (RL By 2, T/S 1), Braunauge, Sonnenröschen- und Himmelblauer Bläuling (RL By je 3), Roter Würfeldickkopf (RL By 3)...  An Heuschrecken kamen hier vor: Blauflügelige Ödlandschrecke, Kleiner Heidegrashüpfer und Gefleckte Keulenschrecke.
Besonders drastisches Beispiel für völlig unsinnige Zerstörung eines hochbedrohten Lebensraumes mit einer Vielzahl hochbedrohter Tier- und Pflanzenarten. Gutes Beispiel dafür, dass Artenschutzverordnungen ohne Lebensraumschutz überflüssig sind.

 


Zweibrütiger Würfeldickkopf (Pyrgus armoricanus)
München, Fröttmaninger Heide (M), 23.05.1998
 

Pyrgus armoricanus (Zweibrütiger Würfeldickkopf)

Sehr lokal auf Schafweiden im Norden Münchens (Flugplatz Oberschleißheim, Fröttmaninger Heide und Panzerwiese). Dort in schütteren, wenig bewachsenen Teilbereichen. Daneben aktuell auf einem relativ großflächigen, als Rinderweide genutzten Kalkmagerrasen im Inntal in etwa 700m Höhe gefunden, an weiteren Arten kommen dort u.a. Enzian-Ameisenbläuling, Wundklee-Bläuling, Komma-Dickkopf und der Warzenbeißer vor. Aus dem Inntal bei Oberaudorf bereits durch Trübsbach (Wolfsberger, 1958) nachgewiesen. Ein weiterer (von der Artbestimmung nicht abgesicherter) Einzelfund von den großflächigen, schafbeweideten Heideflächen am Lagerlechfeld (20.08.1999). Die Art fliegt in zwei Generationen, im Mai/Juni und wieder im August/September. Eine Eiablagebeobachtung vom 25.08.1998. Blütenbesuche durchwegs an niedrigwüchsigen Pflanzen beobachtet, an Kriechendem Günsel, Thymian, Rotklee, Gewöhnliche Braunelle, Hornklee und Wiesen-Flockenblume.
Oberbayernweit vom Aussterben bedroht. Der Fortbestand hängt ab von der Aufrechterhaltung der Beweidung und Erhalt der Magerrasen im derzeitigen Umfang. 
Aktuelle Nachweise (2005/2006) von Brannenburg, Flugplatz Oberschleißheim, Heiderest M-Freimann und der Fröttmaninger Heide. 

RL D: 1     RL By: 1

Flugzeit:

01.05. (2007), davor 19.05. (1997)

10.09. (1997)

Höhenverbreitung:

480

750

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

6

 

3

 

 

Rang:

 

 
München-Hasenbergl, Panzerwiese (M)
Großflächige Schafweide am Nordrand Münchens, seit 2001 teilweise durch Wohngebiete überbaut. Lebensraum des Zweibrütigen Würfeldickkopfes, etlicher Bläulingsarten, einstmals auch der Rostbinde (zuletzt 1994). Auch für Heuschrecken eines der wertvollsten Gebiete in ganz Oberbayern.


Pyrgus armoricanus
München-Hasenbergl, Panzerwiese (M), 14.08.1994


Pyrgus alveus, Blütenbesuch an Deutschem Backenklee
Eching, Garchinger Heide (FS), 29.06.1998


Pyrgus alveus (Sonnenröschen-Würfeldickkopf)

Noch (und wohl auch noch länger) etwas unübersichtlicher Artenkomplex. Außerhalb des Alpenraums stark rückläufig und eventuell nur noch - vollkommen isoliert - auf Heideflächen nördlich Münchens sowie im Fränkischen Jura. Diese Vorkommen werden neuerdings teilweise als eigene gute Art (= Pyrgus trebevicensis) angesehen bzw. ganz neuerdings offenbar wieder als eine (siehe auch http://www.pyrgus.de). Ehemals u.a. im Raum Andechs und bei Deisenhofen. 
Im Gebirgsbereich auf extensiv rinderbeweideten Almflächen weiter verbreitet, v.a. zwischen 900-1200m Höhe, meist in Gesellschaft der Bläulinge Maculinea arion und Polyommatus dorylas. Dort Abgrenzung zum ähnlichen Pyrgus serratulae schwierig. 
Flugzeit Juni / Juli. Eiablagebeobachtungen an Sonnenröschen (29.06.1998 und 28.06.2005). Saugt u.a. an Deutschem Backenklee, Rauhem Alant, Weidenblättrigem Ochsenauge, Hornklee, Dost und Flockenblumen.

RL D: 2     RL: 3 (T/S: 1, Av: 1, A: 3)

Flugzeit:

14.05. (2007), davor 29.05. (1992)

11.08. (1992)

Höhenverbreitung:

 

1600

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

34

23

 

2

 

5

Rang:

81

 
Eching, Dietersheimer Brenne (FS), September 1992
Flussschotterheide in den Isarauen. Links im Bild der Hochwasserdamm. 
Eines der artenreichsten Gebiete für Tagschmetterlinge in Oberbayern (über 50 Arten). Lebensraum vom Sonnenröschen-Würfeldickkopf, ansonsten u.a. Magerrasen-Perlmuttfalter, Blaukernauge, Graubrauner Mohrenfalter, Kreuzdorn- und Pflaumen-Zipfelfalter, Silber-, Himmelblauer und Sonnenröschen-Bläuling sowie Beilfleck-Widderchen.


Pyrgus cf. alveus
Altmühltal, Zimmern (Mittelfranken), 20.05.1993


Pyrgus alveus
Eching, Garchinger Heide (FS), 07.1985

 

 




Pyrgus alveus
Altmannstein, Kreutberg (EI), 04.08.1995


Ei von Pyrgus alveus an Gewöhnlichem Sonnenröschen.
Eching, Garchinger Heide (FS), 29.06.1998

 
Pyrgus alveus
Hirschbachtal (Mittelfranken), 04.07.1998


Pyrgus alveus
Seeon-Alm (RO), 20.07.2003


Magerweide im Pfanngraben (MB), Juli 1998
Lebensraum von Pyrgus alveus im Alpenraum

 
Pyrgus cf. alveus
Dollnstein, Sonnleite (EI), 08.07.1994

 

  Hochalpen-Würfeldickkopf (Pyrgus warrenensis)  

Beschränkt auf die Hochlagen der Alpen. Aktuelle Beobachtungen durch Alfred Haslberger im Nationalpark Berchtesgadener Alpen. Sichere Artansprache nur über Falterbeleg, entsprechend unmöglich das Kennenlernen der Art in Oberbayern.
Siehe auch http://www.pyrgus.de

RL D: R    RL By: R
 




Schwarzbrauner Würfeldickkopf (Pyrgus serratulae)
Mittenwald, unteres Dammkar (GAP), etwa 1700m, 22.07.1994


Unteres Dammkar (GAP), Juli 1994
Lebensraum von Pyrgus serratulae, des weiteren 
u.a. Boloria pales und Erebia pronoe

 
Pyrgus serratulae, zwei Falter an einer feuchten Stelle
Rotwandgebiet, Wildfeldalm, 1600m (MB), 05.07.2000


Pyrgus cf. serratulae
Latschenkopf, etwa 1600m (TÖL), 05.08.1995


Pyrgus alveus oder P. serratulae
Hochries (RO), 30.07.1998 



Pyrgus serratulae (oben und unten selbes Ex.)
Rotwand, etwa 1700m (MB), 19.06.2007


 

Pyrgus serratulae (Schwarzbrauner Würfeldickkopf)

Im Alpenraum weiter verbreitet, auch im Fränkischen Jura (?).  In den Alpen v.a. in der Krummholzzone, dort entlang von Lawinenbahnen oder am Rand von Geröllfeldern sowie auf rinderbeweideten Almen. Flugzeit Juni / Juli. An Hornklee, Weidenblättrigem Ochsenauge und Tauben-Skabiose saugend beobachtet. Raupennahrung in Oberbayern evtl. unbekannt (in Frage kommen v.a. Potentilla- und Alchemilla-Arten) ?

RL D: 2     RL By: 3 (T/S: 0, Av: 1, A: V)

Flugzeit:

24.05. (2007), davor 20.06. (2000)

22.07. (1994)

Höhenverbreitung:

 

1700

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

26

22

 

 

 

 

Rang:

90


Pyrgus serratulae
Oberaudorf, Brünnstein, etwa 1400m (RO), 24.05.2007


Pyrgus serratulae
Moosenalm (TÖL), 08.07.1995

 

 

 


 

Pyrgus carthami (Steppenheide-Würfeldickkopf)

In Ob erbayern ausgestorben, einstmals auf der Garchinger Heide, nachgewiesen, u.a. am 02.06.1941 (Wolfsberger, ZSM), dort mit Sicherheit erloschen (wie auch z.B. 
Hyponephele
lycaon oder Polyommatus damon). 

RL D: 2     RL By: 2 (T/S: 0, Av/A: -)

 



Steppenheide-Würfeldickkopf
Breitenbrunn, Thenau (Burgenland), 29.05.1996

 

 

 
Andromeda-Würfeldickkopf
Männchen beim Ansitz auf Trollblume
Osterfelderkopf (GAP), 19.06.2002
Am unteren Rande des Hinterflügels das Ausrufezeichen !


Pyrgus andromedae
Mittenwald, Hasellähne (GAP), 08.06.2007


Mittenwald, Hasellähne (GAP)


Moorige Senke und beweidete alpine Rasen bei der Großtiefental-Alm (1500m)
im Rotwandgebiet (MB), oberhalb Geröllfluren (Miesing-Südhang). 
Lebensraum des Andromeda-Würfeldickkopf

Weiterhin kommen u.a. vor: Alpen-Gelbling, Natternwurz-Perlmuttfalter 
und Alpen-Maivogel.

 
Ehrwald, Hochfeldernalm (Nordtirol), 19.05.2007


Wimbachgries (BGL), etwa 1100m, Juni 2005
Verschiedene Sukzessionsstadien: reiner vegetationsloser Geröll, sich wieder bewachsende Schuttbereiche und Schneeheide-Kiefernwald
Für Pyrgus andromedae sind die im Bildvordergrund rechts erkennbaren frühen Sukzessionsstadien wichtig, hier wächst auch seine Raupennahrungspflanze, die Silberwurz, in großer Anzahl

 


Andromeda-Würfeldickkopf (Pyrgus andromedae), 
Männchen auf Wanderweg (s.u.)
Großtiefental-Alm, 1500m (MB), 10.06.2003
 

Pyrgus andromedae (Andromeda-Würfeldickkopf)

Nur im Alpenraum, dort offenbar auch nur lokal verbreitet. Aktuelle Beobachtungen aus den Naturräumen Ammergauer Alpen, Wetterstein- und Mangfallgebirge sowie den Berchtesgadener Alpen. Besiedelt Geröllfluren und deren Randbereiche (zumeist durch starke Verwitterung des Kalkgesteins entstandene Schuttkegel, Sukzessionsstadien mit der Raupennahrungspflanze zwischen 1100 und 2000m) sowie auf Almflächen und alpinen Rasen ab etwa 1500m. Voraussetzung sind Bestände der Raupennahrungspflanze Silberwurz (Dryas octopetala).

Aktuelle Fundorte:
- Linderhof, Lösertaljoch und Scheinbergjoch, 24.06.2007, Geröllfluren und alpine Rasen auf etwa 1600m - 1750m  
- Höllental-Angerhütte (GAP), 19.06.2002, südseitige Geröllhange und Almflächen im Anger, um 1400m. 
- Osterfelderkopf (GAP), 19.06.2002, 2003 dort nicht gefunden, um 2000m, dort im Bereich von Geröllfluren, alpiner Rasen und kleinflächiger Vermoorungen, gemeinsam mit dem Bläuling Polyommatus glandon, dem Mohrenfalter Erebia pandrose und dem Gletscherfalter.
- Mittenwald, Hasellähne (GAP), 09.06.1998 und 08.06.2007, Geröllfluren und deren Randbereiche auf 1200/1300m
- Obere Isar östlich Vorderriß (TÖL), Einzelbeobachtung vom 27.06.1995, etwa 700m, Bodenständigkeit trotz sehr starker Bestände der Silberwurz unsicher (keine weiteren Beobachtungen)
- Miesing (MB), 10.06.1003, südseitiger Hang , 1500-1900m, mit alpinen Rasen, Latschenfeldern und Geröllfluren. Die Falter konnten zum einen im Gipfelbereich beobachtet werden, zum anderen auch entlang eines Weges im Randbereich eines alpinen Moores unterhalb der Großtiefental-Alm, jeweils in Gesellschaft des Alpen-Maivogels. 
- Wendelsteingebiet (MB/RO), 21.05.2007, 1300-1700m, Männchen u.a. am Soinsee und entlang von Quellbächen im Bereich der Almflächen
- Wimbachgries (BGL), 19.06.2005, zwischen 1100 - 1300m, der gewaltigste Schuttstrom im oberbayerischen Alpenraum, etliche Falter in vegetationsarmen Bereichen und auf Lichtungen im Schneeheide-Kiefernwald. Dort kommen auch u.a. Kleines Braunauge,  Alpen-Wiesenvögelchen und der Mohrenfalter Erebia gorge vor.
 
Im Hinblick auf die vielen historischen Funde (siehe Wolfsberger 1959) gelangen bisher auffallend wenige aktuelle Nachweise, die Art ist jedoch auch nicht leicht nachweisbar (huschender bodennaher Flug, aktiv ausschließlich bei Sonnenschein,  geringe Dichten (?), relativ scheu und kurze Flugzeit). Falterflugzeit bereits recht früh, bald nach der Schneeschmelze, im  Juni bis Mitte Juli. Larvalentwicklung zweijährig, im oberbayerischen Alpenraum offenbar insbesondere in ungeraden Jahren.
Die Männchen haben Ansitzwarten, auf die sie immer wieder zurückkehren. Beliebt sind hochwüchsige Pflanzen, z.B. Trollblumen. Blütenbesuche wurden an Grünem Alpenlattich (Homogyna alpina), Rundblättriges Hellerkraut (Thlaspi cepaeifolium) und Eisenhutblättrigem Hahnenfuß beobachtet. Raupennahrung ausschließlich (?)  Silberwurz (Dryas octopetala), diese kommt an allen eigenen Fundorten in gröeren Beständen vor. Auch Potentilla-Arten ??  Siehe auch  http://www.pyrgus.de

RL D: R     RL By: R 

Eine gezielte Nachsuche nach weiteren aktuellen Vorkommen wäre u.a. an folgenden Orten sehr wünschenswert: Krottenkopf (8433/3), Schachen (8532/4), Soiernspitze (8534/1), Schafreuter, Moosen-Alm (8434/4), Benediktenwand (8334/2), Kampen (8335/2), Wallberg (8336/2), Bodenschneid, Jägerkamp und Brecherspitz (8337/1), generell Chiemgauer Alpen...


Pyrgus andromedae, Weibchen
Linderhof, Lösertal, etwa 1600m (GAP), 24.06.2007


Linderhof, Lösertal (GAP)


Andromeda-Würfeldickkopf, Männchen
Osterfelderkopf (GAP), 19.06.2002

 
Geröllfluren am Fuß der Alpspitze (2628m), Juni 2002
Lebensraum des Andromeda-Würfeldickkopf, des weiteren 
kommen vor: Gletscherfalter, der Mohrenfalter Erebia pandrose 
und der Bläuling Polyommatus glandon

 


Pyrgus cacaliae (Hochalpen-Würfeldickkopf)


In den Hochlagen der Alpen. Aktuelle und frühere Verbreitung in Oberbayern offenbar weitgehend unbekannt. Raupennahrung ebenso, laut Literatur an Potentilla-Arten. 
In den Berchtesgadener Alpen aktuell durch Alfred Haslberger nachgewiesen.  
Eine gezielte Nachsuche nach aktuellen Vorkommen wäre evtl. an folgenden Orten sinnvoll: Osterfelderkopf (8532/3), Meilerhütte (8532/4), Westl. Karwendelspitze (8533/3) und, Soiernspitze (8533/2).  Siehe auch www.pyrgus.de

RL D: R     RL By: R