Die Tagschmetterlinge Oberbayerns: Weißlinge 1
36 Aufnahmen von 7 Arten, 1 Biotopaufnahme und 3 Verbreitungskarten



Baumweißling
Pähl, Kerschlacher Forst (WM), 19.06.1999


Baumweißling (Aporia crataegi), Paarung
Wildsteig (WM), 19.06.1993

 
Eigelege des Baumweißlings an Weißdorn 
unmittelbar nach Eiablage eines Weibchens
Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL), 05.07.1993


Baumweißling, Jungraupen nach der Überwinterung auf Weißdorn
Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL), 30.04.1994


Baumweißling, ausgewachsene Raupe
Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL), 21.05.1994

 

 

 

 



Aporia crataegi
Blütenbesuch an Acker-Witwenblume
Gauting, Bahnlinie (STA), 07.06.1999
 

Aporia crataegi (Baumweißling)

Im Voralpinen Hügel- und Moorland sowie im Alpenraum weit verbreitet, v.a. in den Moorgebieten und in den Alpentälern. In den vergangenen Jahren (etwa ab 1998)  deutliche Zunahme der Häufigkeit auf der südlichen Münchener Schotterebene und im nördlichen Alpenvorland (2005 und 2006 dagegen aber wieder auffallend weniger beobachtet. Nach wie vor keinerlei eigene Funde nördlich Münchens (auch nach  Osthelder, 1925 und den Belegtieren in der  ZSM ergibt sich ein ähnliches Bild aus früheren Jahrzehnten !). Der Baumweißling fliegt in den Monaten Juni/Juli. Er saugt sehr gerne an Sumpfkratzdisteln, Ackerwitwenblumen, Vergissmeinnicht, Blutweiderich, Kuckuckslichtnelken, Rotklee, Wiesenknöterich und Heilziest. 
Die Raupe ernährt sich von Rosengewächsen. Eine Eiablagebeobachtung vom 05.07.1993 an Weißdorn (Gelege an Blatt-Unterseite) nahe Wolfratshausen. Raupenfunde ebendort im Frühjahr 1994 und im Mai 2004 im Isarauwald bei Bad Tölz (ebenso an Weißdorn).

RL D: V     RL By: 3 (Av/A: V) 
Die Einstufung in der Roten Liste ist für mich nicht nachvollziehbar, da keine Gefährdung durch die Lebensraumansprüche der Art erkennbar sind, die Art z.B. in Oberbayern keinerlei Rückgänge in der Fläche aufweist und als Wanderfalter generell weniger  gefährdet sowie für ihre massiven Bestandsschwankungen bekannt ist.

Eine tolle Aufnahme zum Baumweißling gibt es  hier !

Flugzeit:

 26.05. (2000)

 05.08. (1995)

Höhenverbreitung:

500

1800

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

96

 33

49

13

 

 

Rang:

40  (35/23/-/-/-)


Erstsichtungen pro Jahr: 1993 06.06. (Königsdorf), 1995 10.06. (Münsing), 1998 14.06. (Oberbuchen), 1999 05.06. (Schäftlarn), 2000 26.05. (Weyarn), 2001 05.06. (Traunstein), 2002 03.06. (Lenggries), 2003 03.06. (Taubenberg), 2004 08.06. (Starnberg), 2005 01.06. (Weihenlinden) und 2006 09.06. (Bruckmühl)


Verbreitung des Baumweißlings in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)


Baumweißling (Aporia crataegi), 
Blütenbesuch an Heilziest
Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL), 03.07.1992


Baumweißling, Puppe
Fließer Sonnenhang  (Nordtirol), 26.05.1997
 

 

 


Großer Kohlweißling (Pieris brassicae)
Eichstätt, Steinbrüche (EI), 07.08.1993
 

Pieris brassicae (Großer Kohlweißling) 

Zählt zu den wenigen Kulturfolgern unter den Tagfaltern. Auffallend schwankende Häufigkeit. 2006 deutlich häufiger beobachtet als in den Vorjahren. Erscheint in mehreren Generationen von April bis September. Blütenbesuche u.a. an Kohlkratzdisteln, Blutweiderich, Mehlprimeln, Nelkenwurz, Wilder Karde, Wiesensalbei und Luzerne. Raupe an diversen Kohlgewächsen. Raupenfunde in den Eichstätter Steinbrüchen an Blattrosetten vom Färberwaid.

Flugzeit:

 22.04. (2000)

 11.10. (2006)

Höhenverbreitung:

 

1780

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

 

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

165

 21

31

49

25

7

Rang:

25  (-/45/25/17/-)


Großer Kohlweißling, Weibchen
Eichstätt, Steinbrüche (EI), 07.08.1993

 

 


Raupen des Großen Kohlweißlings an Färberwaid
Eichstätt, Steinbrüche (EI), 23.08.2006 (oben und unten)


Großer Kohlweißling
Ingolstadt, Gerolfinger Eichenwald (IN), 13.07.2006


 

 

 
Kleiner Kohlweißling, Paarung
Eching, Mallertshofer Holz (FS), 16.08.1992

 
Ansammlung von Weißlingen
Wachenzell (EI), 09.07.2006


Kleiner Kohlweißling
Blütenbesuch an Ackerkratzdistel
Ingolsadt, Gerolfinger Eichenwald (IN), 13.07.2006

 

 

 


Kleiner Kohlweißling, 
Eching, Mallertshofer Holz (FS), 25.07.1992
 

Pieris rapae (Kleiner Kohlweißling)

Überall anzutreffen. Neben Rapsweißling, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs eine der häufigsten Tagfalterarten Oberbayerns. Offenlandbewohner, Raupen an verschiedenen Kreuzblütlern. Im Juli oft in großen Mengen. Sehr frühe Beobachtungen von 1998 (21.02. und 31.03.) und 2007 (13.03.). In manchen Jahren gelangen dagegen die frühesten Sichtungen erst im Juni, z.B. 2000 und 2004.
Die Falter saugen z.B. gerne an Blutweiderich, Disteln, Kratzdisteln, Wicken, Dost, Flockenblumen, Heilzies und Luzerne. Die Falter rüsseln auch gerne, oft in größerer Anzahl und zusammen mit dem Rapsweißling an feuchten Wegstellen, Grillplätzen und an Pferdeäpfeln (z.B. degradierte Moorgebiete im Erdinger Moos).

Flugzeit:

 21.02. (1998)

 08.10. (2006)

Höhenverbreitung:

 

2000

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

267

40

56

64

40

 17

Rang:

11  (27/19/17/8/14)


Verbreitung von Pieris rapae in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)

 

 


Falteransammlung  mit Rapsweißlingen und 
Kleinen Kohlweißlingen an Pferdeäpfel
Eichenried, Notzingermoos (ED), 17.08.1995

 
Rapsweißling (Pieris napi), Männchen,
Blütenbesuch an Schlehe
Eching, Echinger Lohe (FS), 11.05.1985
 

Pieris napi (Rapsweißling)

Durch ganz Südbayern verbreitet und überall eine der häufigsten Tagfalterarten. 
Im Gegensatz zum Kleinen Kohlweißling sowohl im Offenland als auch in Wäldern (v.a. Auwälder). Mehrere Generationen pro Jahr, von April bis September. 
Raupen an Kreuzblütlern, Eiablagebeobachtungen an Knoblauchsrauke und Kleeblättrigem Schaumkraut. Die Falter ernähren sichgerne von der Kuckuckslichtnelke, Kriechendem Günsel, Braunelle, Disteln, Dost, Luzerne, Wasserminze, Weidenalant, Wasserdost, Wirbeldost, Kohlkratzdistel, Blutweiderich etc.

Flugzeit:

 03.04. (2002)

02.10.  (2001)

Höhenverbreitung:

 

1384

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

333

 42

93

 83

 53

25

Rang:

1  (25/4/2/1/1)

 

 

 


Rapsweißling
Isarauen bei Fischerhäuser (M-L), 31.07.2006


Verbreitung von Pieris napi in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)


Rapsweißling, Weibchen
Garching, Isarauen (M-L), 29.06.1993


Rapsweißling, Blütenbesuch an Seidelbast
Hallbergmoos, Isarauen (FS), 24.04.1992

 

 


Bergweißling (Pieris bryoniae), Weibchen
Lechtaler Alpen, Widderstein (Vorarlberg), 24.07.1993


Bergweißling (Pieris bryoniae), Paarung (unten das Weibchen)
Garmisch, Osterfelderkopf, 2000m (GAP), 19.06.2002


Bergweißling, Paarung (das untere ist das Weibchen)
Oberaudorf, Seeonalm, etwa 1400m (RO), 24.05.2007


Pieris bryoniae, Eier an Brillenschötchen
Linderhof, Lösertal, etwa 1500m (GAP), 24.06.2007
(Eifundstelle siehe rechts)
 



Paarung vom Bergweißling
Brunnenkopf (GAP), 02.07.2006

Pieris bryoniae (Bergweißling)

Im Alpenraum weit verbreitet und eine der häufigsten Tagfalterarten, von der Talsohle (z.B. Bayrischzell, 800m) bis in die alpine Stufe. Lebensraum sind vorzugsweise Randbereiche von Geröllfluren. Der Bergweißling fliegt in den Monaten Juni und Juli. Eifunde und Eiablagebeobachtungen an Brillenschötchen. Blütenbesuche wurden an Alpensteinquendel, Stinkender Hainsalat, Alpen-Milchlattich, Alpenrosen, Sumpf-Baldrian, Brillenschötchen, Habichtskräuter und Teufelskralle beobachtet.

Flugzeit:

02.05. (2007), davor 22.05. (2002)

 05.08. (1995)

Höhenverbreitung:

785

2050

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

34

32

 

 

 

 

Rang:

79  (37/-/-/-/-)


Männchen von Pieris bryoniae
Brunnenkopf, etwa 1600m (GAP), 02.07.2006


Weibchen vom Bergweißling
Bayrischzell, 800m (MB), 28.05.1995


Lebensraum von Pieris bryoniae
Linderhof, Lösertal, etwa 1500m (GAP)

 

 


Resedaweißling (Pontia edusa)
Hundsheimer Berge (Österreich), 31.08.1996


Pontia edusa (Resedaweißling)

Wanderfalter. Vor 1950 noch unregelmäßige Einflüge aus dem Süden (siehe Osthelder, 1925). 2005 eine erste eigene Beobachtung aus Oberbayern von einem Hochwasserdamm in der Innflutaue im Stadtgebiet Rosenheims (Blütenbesuch an Dost), 2006 ein Ex. im Landschaftspark Riem (München-Ost) .


Resedaweißling, Weibchen
Winden, Königsberg (Burgenland), 30.08.1996

 

 

 


Pontia edusa, Raupe
Freienhufen (Brandenburg), 22.07.2001


Pontia edusa
Seewinkel, Apetlon (Burgenland), 22.08.1991

 

 


Alpenweißling, Männchen (oben und unten) 
Vorderriß, Obere Isar (etwa 800m), 09.07.2002




Obere Isar bei Vorderriß

 


Alpenweißling (Pontia callidice), Männchen
Pfossental (Südtirol), 28.05.1997 (oben und unten)


Pontia callidice
(Alpenweißling)

Aktuelle und frühere Beobachtungen stammen aus den Ammergauer Bergen, dem Wettersteingebirge und dem Karwendel, v.a. im Bereich der Waldgrenze und meist im Grenzbereich zu Österreich. Fehlt im Berchtesgadener Land. 
Mehrfach aktuell im Isartal zwischen Krün und Sylvensteinstausee (um 800m) gefunden. Blütenbesuche an Weidenblättrigem Ochsenauge.

RL D: R     RL By: R

Flugzeit:

 09.07. (2002)

 09.08. (1994)

Höhenverbreitung:

815

1753

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

4

 

 

 

 

Rang:

 


Pontia callidice, Weibchen
Obere Isar bei Vorderriss (TÖL), 14.08.1994
Foto: Heinz Ruppert

 

Weißlinge 2