Eching, Mallertshofer Holz mit Heiden


Mit über 50 Arten eines der tagfalterreicheren Gebiete in Oberbayern. Bis etwa 1990 militärische Vorbehaltsfläche, seit 1995 Naturschutzgebiet. Westliche Fortsetzung im Gemeindegebiet von Oberschleißheim (Landkreis München, siehe auch dort). Betreuung durch den Heideflächenverein.

Lichter Kiefernwald mit eingestreuten Lichtungen (teilweise um 1990 aufgeforstet), an Pflanzen kommen u.a. Deutscher Backenklee, Färbermeister, Regensburger Ginster, Fransen-Enzian und Gold-Distel vor.

Zu den Tagfalterarten

Grasheide und Kiefernwälder waren bis vor wenigen Jahren der Lebensraum für knapp 60 Tagfalterarten, damit zählte das Mallertshofer Holz mit Heiden zu den artenreichsten Tagschmetterlingsgebieten Oberbayerns. Seit Ausweisung des Naturschutzgebietes in den 90er Jahren sukzessive Verluste an naturschutzbedeutsamen Tagfalterarten. So konnten auf den Grashaiden um das Mallertshofer Kircherl herum in den letzten Jahren u.a. der Magerrasen-Perlmuttfalter (Boloria dia), der Dickkopffalter Erynnis tages oder auch der Zwerg-Bläuling (Cupido minimus) sowie der Silber-Bläuling (Polyommatus coridon) nicht mehr angetroffen werden. Aktuell kommen immerhin noch der Mohrenfalter Erebia medusa, das Rostbindige Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion) wie auch der Himmelblaue Bläuling (Polyommatus bellargus) vor.

In den bis vor wenigen Jahren noch deutlich lichteren Kiefernwäldern kommt lokal noch ein bayernweit sehr bedeutsamer Restbestand des Gelbringfalters (Lopinga achine) vor, des weiteren noch u.a. der Braune Eichen-Zpfelfalter. In den letzten Jahren bereits weitgehend verschwunden sind aus dem Mallertshofer Holz Lichtwald-Arten wie das Braunauge (Lasiommata maera), der Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi) und der Mädesüß- sowie Magerrasen-Perlmuttfalter. Ein gänzliches Aussterben dieser bezüglich des Artenschutzes besonders bedeutsamen Arten ist in den nächsten 10, maximal 20 Jahren wohl unausweichlich...

Dringendst erforderliche Maßnahmen wären großzügige Auslichtungen im Bereich der Wälder, Entbuschungen ehemaliger, zwischenzeitlich zugewachsener Magerrasen sowie ein auf die noch vorkommenden Magerrasenarten besser abgestimmtes Pflegekonzept auf den Heideflächen.
Das im dicht besiedelten Münchener Norden zwischen Wohn- und Gewerbegebieten eingekeilte, von Autobahnen und Straßen umgebene und zerschnittene Gebiet hat eine hohe Bedeutung als Naherholungsgebiet. Die Beschäftigung mit der Natur, unabdingbare Voraussetzung für ein besseres Naturverständnis und das Beobachten der Bestandentwicklungen vorhandener naturschutzbedeutsamer Arten wurde wie auch manch anderswo unnötig und massiv durch die Naturschutzgebietsausweisung erschwert, insbesondere durch die üblichen den Artenschwund nicht aufhaltenden Maßnahmen wie Wegegebote und sonstige Verbote.

Betreuung und Pflegemaßnahmen durch den Heideflächenverein

Papilio machaon (Schwalbenschwanz)
Argynnis aglaja (Großer Perlmuttfalter) V
Argynnis adippe (Feuriger Perlmuttfalter) V
Brenthis ino (Mädesüß-Perlmuttfalter) 3
Boloria euphrosyne (Silberfleck-Perlmuttfalter) 3
Boloria selene (Sumpfwiesen-Perlmuttfalter) 3
Boloria dia (Magerrasen-Perlmuttfalter) 3
Erebia medusa (Frühlings-Mohrenfalter) V
Coenonympha arcania (Weißbindiges Wiesenvögelchen) V
Coenonympha glycerion (Rostbindiges Wiesenvögelchen) V
Lasiommata maera (Braunauge) V
Lopinga achine (Gelbringfalter) 2
Callophrys rubi (Brombeer-Zipfelfalter) V
Cupido minimus (Zwerg-Bläuling) V
Plebeius argus (Argus-Silberfleckbläuling) ??
Plebeius idas (Idas-Silberfleckbläuling) 2 erstmalig 1998
Aricia agestis (Sonnenröschen-Bläuling) 3
Polyommatus coridon (Silber-Bläuling) V
Polyommatus bellargus (Himmelblauer Bläuling) 3
Carterocephalus palaemon (Gelbwürfeliger Dickkopf)
Pyrgus malvae (Kleiner Würfeldickkopf)
Pyrgus alveus (Sonnenröschen-Würfeldickkopf) 3
Spialia sertorius (Roter Würfeldickkopf) 3
Erynnis tages (Kronwicken-Dickkopf) V


Gelbringfalter


Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Boloria selene)