Die Tagschmetterlinge Oberbayerns: Edelfalter 3 Scheckenfalter


Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia)
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 06.06.1996


Melitaea cinxia (Wegerich-Scheckenfalter)

Oberbayernweit wohl eine der am stärksten rückläufigen Tagfalterarten. 
Auffallend wenige aktuelle Beobachtungen, eigene v.a. aus dem Alpenvorland zwischen Wolfratshausen und dem Alpenrand bzw. Starnberger See und Mangfall. Verschollen im Alpenvorland östlich der Mangfall, ausgestorben auf den Schotterplatten. Sehr lokal auch im östlichen Frankenjura. Obere Höhengrenze bereits bei etwa 800m. 
Besiedelt Streuwiesen, zumeist relativ trockene, mit Grünland- und Feuchtwiesenpflanzen angereicherte Bestände an Pfeifengras- und Kohldistelwiesen (typische Pflanzen sind u.a. Heilziest, Margerite, Rotklee, Großer Wiesenknopf und Kugelige Teufelskralle) und blütenreiche Magerrasenbuckel mit u.a. Arnika, Weidenblättrigem Ochsenauge und Mücken-Händelwurz innerhalb von Moorgebieten sowie extensiv als Rinderweide genutzte Kalkmagerrasen.
Flugzeit im Juni. Raupengespinnste bei Bad Tölz an Spitzwegerich und Gamander-Ehrenpreis (21.04.1996). Nahrungsaufnahme mehrfach an der Skabiosen-Flockenblume und der Kugeligen Teufelskralle beobachtet.
Aktuelle Beobachtungen (2005) im Schambachtal bei Altmannstein (EI) und aus der Umgebung von Königsdorf (TÖL).

RL D: 2     RL By: 2 (T/S: 0)

Ähnliche Art: Flockenblumen-Scheckenfalter. Dieser hat keine schwarzen Punkte in der orangen äußeren Randbinde auf der Unterseite der Hinterflügel (ebenso auf der Oberseite).

Flugzeit:

23.05. (1994)

10.07. (1995)

Höhenverbreitung:

598

915

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

13

1

11

 

 

1

Rang:

99


Streuwiesen am Großen Rothbach (TÖL), 
zusammen mit den Rothenrainer Mooren eines der großflächigsten verbliebenen Moorgebiete Bayerns. Lebensraum zahlreicher für Moorgebiete typische Arten, 
darunter Wegerich- und Goldener Scheckenfalter, Waldwiesenvögelchen, Blaukernauge und Enzian-Bläuling.

 

 



Wegerich-Scheckenfalter, Unterseite im Gegenlicht
Schallenkam (TÖL), 15.06.1995
Foto: Heinz Ruppert


Melitaea cinxia
Schallenkam (TÖL), 15.06.1995


Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia), Raupe an Labkraut 
Habichauer Moor (TÖL), 21.04.1996


Wegerich-Scheckenfalter
Schellenbergmoor (TÖL), 23.05.1994


Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia)
Happerg (TÖL), 10.06.1995

 



Flockenblumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe)
Kallmünz, Hirmesberg (Oberpfalz), 10.06.1993 


Melitaea phoebe
Eigelege an Skabiosen-Flockenblume 
(Weibchen nach Eiablage, neben Feuerstelle)
Purbach, Reservoir (Burgenland), 15.08.1998


Raupe von Melitaea phoebe an Centaurea scabiosa
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 18.05.1996


Melitaea phoebe
Steinberg-Alm (TS), 20.06.2005
Foto: Martina Katholnig

 


Flockenblumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe)
Kallmünz, Hirmesberg (Oberpfalz), 04.06.2000
 

Melitaea phoebe (Flockenblumen-Scheckenfalter)

In Oberbayern sehr selten. Aktuell wohl nur noch sehr lokal im östlichen Teil des südlichen Frankenjuras, in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Im Alpenvorland und auf den Schotterplatten ausgestorben, einstige Funde u.a. aus den Isarauen bei Wolfratshausen (Pupplinger Au), dem Isartal bei Baierbrunn, im Dachauer, Freisinger und Erdinger Moos konnten aktuell nicht mehr bestätigt werden. Im Jura auf Kalkmagerrasen (insbesondere aktuell ohne Nutzung). In den Mooren der nördlichen Münchener Schotterebene einstmalig auf klimatisch begünstigten, kalkreichen Pfeifengraswiesen bzw deren Brachebestände; dort ehemals in Gesellschaft von Ehrenpreis-Scheckenfalter, Blaukernauge und Kreuzdorn-Zipfelfalter. In den Tälern der Voralpen und (ehemals) entlang der Isar in  (teilweise ehemalig durch Beweidung) aufgelichteten Wäldern, z.B.  Schneeheide-Kiefernwälder sowie im Randbereich von extensiv rinderbeweideten Almen. Dort haben (hatten) der Silberfleck-Perlmuttfalter, der Maivogel, der Gelbringfalter und der Ameisenbläuling Maculinea arion ähnliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Flugzeit im Juni / Juli.
Aktuelle Beobachtungen (2005) im Schambachtal bei Altmannstein (EI), aus Hangwäldern im Tal der Tiroler Achen (TS) bei Schleching und Marquartstein sowie bei Reit im Winkl.

RL D: 2    RL By: 2 (T/S: 1) 
Einstufung für T/S und Av m.E. unzutreffend, müsste jeweils 0 sein !

Flugzeit:

08.06. (1994)

14.07. (1990)

Höhenverbreitung:

 

1300

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

8

5

 

 

 

3

Rang:

 


Verbreitung von Melitaea phoebe in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)



Roter Scheckenfalter, Weibchen
Mörnsheim (EI), 21.07.1999
 

Melitaea didyma (Roter Scheckenfalter)

Beschränkt auf die Fränkische Alb, dort im Altmühltal und in Seitentälern auf felsdurchsetzten Kalkmagerrasen (Talflankenheiden) und aus Kalksteinbrüchen. An den selben Stellen auch die Bläulinge Pseudophilotes baton und Maculinea arion sowie die Rotflügelige Schnarrschrecke. Flugzeit Mitte Juni bis Anfang August. Raupe v.a. am Aufrechten Ziest. Blütenbesuche u.a. an Skabiosen-Flockenblumen und Dost. Aktuelle Beobachtungen (2005) von Altmannstein (EI).

RL D: 2    RL By: 3 (T/S und Av/A: 0)

Flugzeit:

03.07. (1993)

10.08. (1996)

Höhenverbreitung:

 

480

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

5

 

 

 

 

5

Rang:

 

 
ausgewachsene Raupe des Roten Scheckenfalters
an Aufrechtem Ziest
Rohrbach, Mailerberg (Oberpfalz), 17.06.1996


Jungraupe von Melitaea didyma
Velburg (Oberpfalz), 29.04.2007

 


Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma)
Mörnsheim (EI), 24.07.1999


Roter Scheckenfalter, Männchen
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 18.06.1993


Roter Scheckenfalter, Weibchen
Partschins  (Südtirol)), 29.08.1999


Roter Scheckenfalter, Puppe
Rohrbach, Mailerberg (Oberpfalz), 14.07.1996

 

 



Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina)
Erling-Andechs (STA), 18.06.1992 


Baldrian-Scheckenfalter 
Dollnstein, Sonnleite (EI), 08.07.1994


Melitaea diamina
Jachenau (TÖL), 07.06.2001


Paarung vom Baldrian-Scheckenfalter
Mittenwald, Hasellähne (GAP), 08.06.2007



 

 

 



Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina)
Andechs, Kobelbachwiesen (STA), 18.06.1992

 


Melitaea diamina (Baldrian-Scheckenfalter)


Im Alpenraum (bis zur Waldgrenze) und regional im Alpenvorland eine der häufigeren Tagfalterarten. Im nördlichen und östlichen Alpenvorland deutlich rückläufig, auf den Schotterplatten vom Aussterben bedroht, dort wohl nur noch drei aktuelle, vollkommen isolierte Populationen im Fußbergmoos bei Maisach, Viehlassmoos bei Freising und Bucher Moor bei Altötting (im NSG Zengermoos, ED, konnte man der Art in den vergangenen Jahren beim Aussterben zuschauen !), im Unterbayerischen Hügelland bereits ausgestorben. Wenige Nachweise aus der südlichen Frankenalb. Rückgang zweifelsfrei auf Zerstörung der Moorgebiete zurückzuführen. 
Besiedelt außerhalb der Alpen Streu- und Feuchtwiesen sowie feuchte Hochstaudenfluren, im Alpenraum vor allem lichte Bergwälder und Almen. 
Flugzeit Juni / Juli.
Die Raupe ernährt sich insbesondere von Baldrian-Arten (Valeriana officinalis, V. dioica), ein eigener Raupenfund vom Mesnerbichl bei Andechs Erling vom 26.06.1991 aus einer bachbegleitenden Hochstaudenflur unterhalb eines Kopfbinsenriedes, fressend am Arznei-Baldrian, gefunden.
Die Falter sind eifrige Blütenbesucher, mehrfach notiert u.a. an Kratzdisteln (u.a. Cirsium palustre), Flockenblumen (u.a. Centaurea scabiosa), Tauben-Skabiose, Schafgarbe, Margerite, Arznei-Baldrian, Habichtskraut (Hieracium pilosella), Weidenblättrigem Ochsenauge und Weiden- sowie Rauhem Alant.

RL D: 3    RL By: 3 (T/S: 1, Av/A: V)

Ähnliche Art: Wachtelweizen-Scheckenfalter. Unterschied: M. diamina hat in der orangen Randbinde auf der Hinterflügel-Unterseite deultiche dunkle Punkte

Flugzeit:

22.05. (2002)

03.08. (1995)

Höhenverbreitung:

 

1650

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

128      

46

70

8

1

1

Rang:

29  (16/10/-/-/-)


Verbreitung von Melitaea diamina in Oberbayern


Zwei Baldrian-Scheckenfalter und ein Natterwurz-Perlmuttfalter, 
Blütenbesuch auf Rauhem Alant
Erling-Andechs, Obere Weiherwiesen (STA), 18.06.1999
 

 



Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)
Deisenhofen, Laufzorner Holz, E-M-Trasse (M-L), 23.06.1998
 

Melitaea athalia (Wachtelweizen-Scheckenfalter)

Der Wachtelweizen-Scheckenfalter zählt zu einer ganzen Reihe von Tagfalterarten, die im Alpenraum und im Alpenvorland noch weit verbreitet und wenig gefährdet sind, auf den Schotterplatten und im Unterbayerischen Hügelland dagegen in den vergangenen 50 Jahren durch Lebensraumzerstörung sehr selten wurden. Infolge der nach wie vor negativen Entwicklungen bezüglich seines Lebensraumes im Hügelland, Waldränder und Säume (beispielhaft dafür die Aufforstungen an einem südlichen Waldrand bei Petershausen, einem der letzten mageren Waldränder im Landkreis Dachau), steht diese Art, wie auch der Brombeer-Zipfelfalter, dort unmittelbar vor dem Erlöschen. Flugzeit im Juni und Juli.
Raupenfunde von einer Streuwiese bei Schallenkam (TÖL), 10.06. und 15.06.1995, zwei Raupen an Spitzwegerich fressend, eine weitere Raupe auf Heilziest sitzend. Besucht sehr gerne Blüten, mehrfach u.a. an Flockenblumen (Centaurea scabiosa, C. jacea), Wasserdost, Rotklee, Hahnenfuß, Weidenblättrigem Ochsenauge, Arnika und Schafgarbe beobachtet. Aktuelle Nachweise (2004/05) u.a. aus den Wäldern um Isen (ED) und Haag (MÜ).

RL D: 3    RL By: V (T/S: 3) 
Einstufung für T/S unzutreffend, müsste m.E. 2 sein (im Tertiären Hügelland infolge Lebensraumzerstörung massiv zurückgegangen, auf der Münchener Schotterebene nur noch wenige Vorkommen)

Flugzeit:

21.05. (1998)

11.08. (1995)

Höhenverbreitung:

 

1650

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

132

46

55

14

6

10

Rang:

25

 


Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia), Raupe
Schallenkam (TÖL), 10.06.1995

 


 

 
Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)
Erling-Andechs, Mesnerbichel (STA), 19.06.1999


Blütenreicher Waldrand bei Petershausen (DAH), 2001 
Einer der letzten mageren Waldränder im Dachauer Hinterland.
Aufforstung zerstört eines der letzten Vorkommen 
des Wachtelweizen-Scheckenfalters im Landkreis.


Melitaea athalia
Achenpaß, Stubenalm (MB), 05.07.2000
(unten Unterseite)

 

 

 
Westlicher Scheckenfalter (Melitaea parthenoides)
Ostallgäu, Enzenstetten (Schwaben), 03.07.2002 (auch rechts)

 

Melitaea parthenoides (Westlicher Scheckenfalter)

Sehr lokal im westlichen Alpenvorland (Naturraum Lech-Vorberge). Keine eigenen Beobachtungen aus Oberbayern. Bewohnt Feucht- und Streuwiesen, v.a. angedüngte oder an Grünlandarten reiche Bestände, gefährdet durch Grünlandintensivierung.

RL D: 3    RL By: 2 (T/S: 0)



Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia)
Schlattan, Wiesmahdhänge (GAP), 15.05.2002


Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia)
Schlattan, Wiesmahdhänge (GAP), 15.05.2002

Melitaea aurelia (Ehrenpreis-Scheckenfalter)

Im Alpenvorland gelangen bisher keine eigenen Funde. Aktuelle  Beobachtungen von Buckelwiesen und Wiesmahdhängen, insbesondere im Raum Garmisch-Partenkirchen und scheinbar isoliert bei Bayrischzell. Besiedelt blütenreiche Magerwiesen mit u.a. Nordischem Labkraut, Weidenblättrigem Ochsenauge und Kugeliger Teufelskralle, auch relativ trockene Pfeifengraswiesen. Fliegt etwas früher als Melitaea athalia, auch sind die Falter im Alpenraum etwas kleiner und oft in größerer Anzahl auf engerer Fläche. Eine Flugstelle bei Garmisch-Partenkirchen war 2002 bereits (alljährlich ?) Anfang Juli nahezu vollständig gemäht. 
Flugzeit Mitte Mai bis Anfang Juli. Im Frankenjura weiter verbreitet, dort jedoch im Falterstadium von Melitaea britomartis im Freiland schwer zu unterscheiden. Offenbar zwischen Alpen und Jura infolge des starken Rückganges extensiv genutzter bzw. beweideter Kalkmagerrasen gänzlich verschwunden.

RL D: 3    RL By: 2 (T/S: 0)

Flugzeit:

15.05. (2002)

18.07. (1999)

Höhenverbreitung:

 

1080

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

??

6

1

 

 

??

Rang:

 

 

  


Eigelege von Melitaea aurelia an Plantago
Kallmünz (Oberpfalz), 18.07.1992


Melitaea aurelia, Weibchen (oben und unten)
Ensfeld, Kapellberg (EI), 25.06.2006


Lebensraum des Ehrenpreis-Scheckenfalters im bayerischen Alpenraum:
blütenreiche Wiesen, hier bei Plattele (GAP)
 


Raupe von Melitaea britomartis an Großem Ehrenpreis
Oberpfälzer Jura, 04.06.2000

 

 

 

 

 


Melitaea britomartis (Östlicher Scheckenfalter)

Die Männchen im Freiland im Falterstadium nicht sicher bestimmbar (<-> Melitaea. aurelia). Beschränkt auf den Fränkischen Jura, dort aber wohl noch ziemlich verbreitet auf Wacholderheiden und mageren Waldsäumen. 

RL D: 3    RL By: 3 (T/S: -, Av/A: D)


Puppe vom Östlichen Scheckenfalter
Oberpfälzer Jura, 17.06.1996

 


E
uphydryas
maturna (Maivogel
)

In Oberbayern bis etwa 1960 lokal verbreitet, Schwerpunkt in niedrigen Lagen der Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen bzw. deren Vorland, dort die Unterart urbani. Auch aktuell noch im Raum Bad Reichenhall. Die Nominatform ehemals im Donauraum bei Geisenfeld (offenbar Feilenforst ?). Bewohnt eschenreiche Au- und Schluchtwälder. 
Flugzeit im Juni. Raupe zumindest vor der Überwinterung an Esche. 
Rückgang wird mit veränderter Waldbewirtschaftung (dichterer Kronenschluss) und klimatischen Ursachen (mehr atlantisches Klima) in Verbindung gebracht. Blütenbesuche an Doldenblütlern und Liguster (Land Salzburg). An den früheren Vorkommensorten kommt (kam) meist auch der Gelbringfalter vor. 

RL D: 1    RL By: 1 (T/S: 0)
 

 

 

Euphydryas intermedia

Keine aktuellen Beobachtungen, jedoch ein älterer Nachweis vom Königssee.


Euphydryas intermedia
Wildgerlostal (Land Salzburg), 10.07.2006

 

 

 
Maivogel (Euphydryas maturna)
Land Salzburg, 14.06.2002 (oben und unten)

 

 

 



Alpen-Maivogel, Männchen
Grasköpfl (TÖL), 30.07.1995
 

Alpen-Maivogel (Euphydryas cynthia), Männchen,
Blütenbesuch auf Thymian
Latschenkopf (TÖL), 29.06.2003


Weibchen des Alpen-Maivogels
Karwendeltal (Nordtirol), 25.07.1999


Latschenkopf (TÖL)
Latschengebüsch und Alpine Rasen auf 1600 - 1700m. 
Lebensraum des Alpen-Maivogels, des weiteren Alpen-Gelbling, 
Brauner Feuerfalter, Storchschnabel-Bläulin
g
 und Sonnenröschen-Würfeldickkopf.


Lebensraum des Alpen-Maivogels: 
Blütenreiche alpine Rasen durchsetzt mit Latschengebüsch 
am Miesing (MB), 1883m


Euphydryas cynthia, Weibchen
Karwendeltal (Nordtirol), 25.07.1999

 



Euphydryas cynthia, Männchen, Ansitz auf Farn
Brunnenkopf (GAP), 02.07.2006


Euphydryas
cynthia (Alpen-Maivogel)

Etliche Nachweise von verschiedenen Berggipfeln in den Naturräumen Kocheler Berge, Karwendel- und Mangfallgebirge sowie aus den Chiemgauer Alpen. Lebensraum sind südexponierte Magerrasen und Geröllfluren sowie insbesondere Latschenfelder mit stark besonnten Lichtungen, zumeist in Höhenlagen zwischen 1500 und 1800m. 
Die Männchen zeigen Revierverhalten und besetzen Ansitzplätze im Bereich der Latschen, wo sie arteigene Männchen attackieren und etwa gleichgroße Falter, v.a. Kleiner Fuchs und den Perlmuttfalter Boloria euphrosyne, anfliegen und zumeist auf den gleichen oder benachbarten Ansitzplatz zurückkehren. Zwischendrin suchen sie Blüten auf, v.a. Thymian. Weibchen tauchten an diesen Stellen trotz stundenlanger Beobachtung nur 2x auf, in beiden Fällen ging es dann in rasantem Flug über die Latschenfelder ein paar 100m tiefer. Ansonsten konnten einzelne Weibchen mehrfach weit entfernt von den Revierplätzen der Männchen auf blütenreichen, teilweise deutlich niedriggelegeneren Almflächen (900 - 1500m) beobachtet werden, 1x auch ein Männchen im Oberen Isartal (800m). Blütenbesuche wurden v.a. an Thymian beobachtet, des weiteren an Alpen-Steinquendel, Kriechendem Gipskraut, Kugeliger Teufelskralle und Berg-Distel (Carduus defloratus). Die Flugzeit erstreckt sich etwa über 5 Wochen pro Jahr, gewöhnlich zwischen Mitte Juni und Mitte Juli. Aktuelle Nachweise (2005) von der Auerspitz (MB) und dem Hochgern (TS).

Eine gezielte Nachsuche nach weiteren aktuellen Vorkommen wäre u.a. an folgenden Orten sehr wünschenswert: Kramerspitz (8432/3), Hohe Kisten (8433/1), Krottenkopf (8433/3), Kreuzeck (8532/1), Hirschberg (8336/1), Breitenstein (8237/4), Schinder (8337/3), Großer Traithen (8338/3) und Brünnstein (8338/4)

RL D: R    RL By: R

Ähnliche Art: Goldener Scheckenfalter, Weibchen. E. cynthia oberseits oranger bzw. rötlicher

Flugzeit:

10.06. (2003)

30.07. (1995)

Höhenverbreitung:

1114

1780

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

19

19

 

 

 

 

Rang:

92

 


Alpen-Maivogel, Männchen
Grasköpfl (TÖL), 21.07.1996 (oben und unten)



Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)
Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL), 21.05.1994
 

Euphydryas aurinia (Goldener Scheckenfalter)

Stark rückläufig. Auf den Schotterplatten und im Tertiären Hügelland bis auf ein letztes jedoch individuenreiches Vorkommen in einem Quellmoor bei Altötting ausgestorben, im Viehlassmoos (ED) um 1990 erloschen. Relativ verbreitet noch im streuwiesenreichen Ammer-Loisach-Hügelland. Östlich des Inns und im nördlichen Voralpinen Hügel- und Moorland sind die Vorkommen jedoch in den vergangenen Jahrzehnten spürbar weniger geworden und inzwischen stark zersplittert. Im Alpenraum auch in Schneeheide-Kiefernwäldern und auf Flussschotterheiden. Raupengespinste zumeist am Teufels-Abbiss (Succisa pratensis), des weiteren auch an Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea), Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) und Fieberklee (Menyanthes trifoliata).
Flugzeit Mitte Mai bis Ende Juni. Raupen nach der Überwinterung (Anfang Mai) des öfteren am Stengellosen Enzian (Gentiana clusii) gefunden.
Rückgang der Art zweifelsfrei mit Zerstörung der Moorgebiete (Entwässerung, Aufdüngung, Aufforstung, Verbrachung etc) in Verbindung zu bringen. Die Art ist an den meisten Flugstellen auf die Fortführung der Streuwiesenmahd im Herbst zwingend angewiesen und vielerorts durch Nutzungsauflassung akut gefährdet.
Aktuelle Nachweise (2005) u.a. aus der Umgebung von Königsdorf (TÖL), Waakirchen (MB), Ameranger Freimoos (RO), Auer Weidmoos (RO) und Kupferbachtal (RO).  

RL D: 2    RL By: 2 (T/S: 0, Av/A: 3) 
Einstufung für T/S unzutreffend, müsste 1 sein; für Av/A ebenfalls, müsste m.E. 2 sein (siehe oben)

Flugzeit:

12.05. (1994)

09.07. (1995)

Höhenverbreitung:

 

1080

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

64

17

45

2

 

 

Rang:

58  (-/28/-/-/-)


Euphydryas aurinia
Bernrieder Filz (WM), 28.06.1987


Moosach, Gutterstätter Wiesen (EBE), 1999
Lebensraum des Goldenen Scheckenfalters


Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)
Steinbachtal  (MB), 20.05.1998


Goldener Scheckenfalter
Falteransammlung auf Arnika
Bernrieder Filz (WM), 28.06.1987


Euphydryas aurinia
Kirchseemoor (TÖL), 31.05.1998


Goldener Scheckenfalter
Königsdorf, Zellwies (TÖL), 25.05.1999

 



Euphydryas aurinia
Marienstein (MB), 13.06.1999


Goldener Scheckenfalter, Ober- und Unterseite
Königsdorf (TÖL), 25.05.1999


Raupe von Euphydryas aurinia (oben und unten)
Wackersberg (TÖL), 05.05.2006


Goldener Scheckenfalter, Raupengespinnste an Teufels-Abbiss
Taubenberg, Steinbachtal (MB), 29.08.2002


Dietramszell, Zellerbachtal (TÖL), Mai 1994
Als Streuwiese genutztes Kalkflachmoor mit Stengellosem Enzian, 
Mehlprimel, Alpen-Fettkraut und Fieberklee. 
Lebensraum des Goldenen Scheckenfalters 
und zahlreicher weiterer für Moore typische Tagfalterarten 
(Randring-Perlmuttfalter, Wegerich-Scheckenfalter, 
Blaukernauge und Enzian-Bläuling)


Raupe an Stengellosem Enzian
Tutzing, Geigerfilz (STA), 19.05.2004

 

Edelfalter 4