Schmetterlinge aus Oberbayern: Widderchen (Teil 2)
25 Aufnahmen zu 6 Arten, 4 Biotopaufnahmen und 1 Verbreitungskarte

Widderchen - Bestimmungshilfe



Zygaena lonicerae
Villnösstal (Südtirol), Juli 1998
5 rote Flecken (wie Z. vicae und Z. trifolii), gestrecktere Vorderflügel,
größer (<-> Z. viciae), Flecken 3+4 stets getrennt (<-> Zygaena trifolii)

 Zygaena lonicerae (Hornklee-Widderchen)

Eigene Beobachtungen insbesondere aus dem Alpenraum, dort v.a. in den Tallagen in Schneeheide-Kiefernwäldern und auf Flussschotterheiden, des öfteren gemeinsam mit Z. purpuralis und Z. transalpina. Keine eigenen Funde im Bereich der Schotterplatten, dort offensichtlich deutlich rückläufig. Raupen an verschiedenen Schmetterlingsblütlern. Eigene Raupenfunde im Alpenvorland zwischen 21.05. (1992) und 11.06. (2003). Falterflugzeit im Juli, eigene Daten vom 21.06. (1997) bis 03.08. (1995).
Anzahl MTB-Quad.: 22    Anzahl Nachweise: 25 (F), 5 (L)

RL D: V    RL By: 3 (T/S: 2, Av/A: V) 


Frisch geschlüpftes Widderchen mit Kokon
Rißbachtal (TÖL), 01.08.1995

 



Zygaena lonicerae, Raupe
Planeil (Südtirol), 31.05.1997
Die am stärksten behaarte Raupe unter den heimischen Widderchen


Zygaena lonicerae
Griesen, Schwarzbachtal (GAP), 30.06.1998

 

 



Zygaena transalpina
Mittenwald, Hasellähne, etwa 1000m (GAP), 27.07.2007
unten die Unterseite des selben Ex.
auffallend weißliche Fühlerspitzen, sichere Unterscheidung von der ebenfalls sechsfleckigen Z. filipendulae am besten aufgrund der Ausdehnung
der rötlichen Fleckung auf der Vorderflügelunterseite


 


Tal der Hofbauernweißach bei Kreuth (MB), Juni 2000
Flußschotterheide mit viel Hufeisenklee, daran die Raupen von
Zygaena transalpina


Zygaena transalpina
Karlstadt, Grainberg-Kalbenstein (Unterfranken), 24.08.2000
auch unten

 

 



Zygaena transalpina, Raupe 
unverkennbar aufgrund des durchgehenden schwarzen Rückenstreifens
Tal der Weißen Valepp (MB), 20.06.1998
 

Zygaena transalpina (Hufeisenklee-Widderchen)

Im Alpenraum weiter verbreitet, Schwerpunkt in den Tallagen in Schneeheide-Kiefernwäldern und auf Flussschotterheiden (ssp. hippocrepidis). Weitere Vorkommen im Jura (ssp. transalpina). Raupenfunde an Hufeisenklee zwischen 09.06. (2000) und 05.07. (1995), u.a. im Bereich der Oberen Isar südlich von Bad Tölz, im Weißachtal und im Tal der Weißen Valepp. Keine abgesicherten Eigenbeobachtungen von den Schotterplatten. Flugzeit Mitte Juli bis Anfang September, dementsprechend im Alpenraum deutlich später als Zygaena filipendulae. Eigene Nachweise vom Jura zwischen 20.07. (1999) und 10.08. (1996), im Alpenraum vom 20.07. (1995 bzw. 2003) bis 04.09. (1999).
Anzahl MTB-Quad.: 19    Anzahl Nachweise: 19 (F), 6 (L)

RL D: 3    RL By: 2 (ssp. transalpina) bzw. V (ssp. hippocrepidis)


Hufeisenklee-Widderchen
Wackersberg, Buckelwiesen bei Höfen (TÖL), 18.08.1995


Isarschotter südlich Bad Tölz (TÖL), Mai 1999 
Flußschotterheide, Lebensraum von Zygaena transalpina


Hufeisenklee-Widderchen (Zygaena transalpina)
Vorderriss, Obere Isar (TÖL), 11.08.1995

 

Zygaena angelicae

In Oberbayern beschränkt auf die südliche Frankenalb. Eigene Beobachtungen aus dem Schambachtal bei Altmannstein (EI). Angrenzend im Altmühltal bei Riedenburg.

RL D: 2   RL By: 2


Zygaena angelicae
Altmannstein, Kreutberg (EI), 04.08.1995
6. roter Fleck kleiner und an den fünften angehängt



Altmannstein, Kreutberg (EI), 1994
Lebensraum von Zygaena angelicae


Zygaena angelicae
Unteres Altmühltal, Pillhausen (Niederbayern), 04.08.1995

 


Demmelfilz bei Waging am See (TS),
 Raupenfundstelle von Rhagades pruni


Raupe auf Weißdorn
Neusiedl, Mauth (Burgenland), 09.05.1998

 



Rhagades pruni, Männchen
Neumarkt (Oberpfalz), 30.06.2000


Rhagades pruni (Heide-Grünwidderchen)


Eigene Beobachtungen aus verheideten Hochmooren im Zellerbachtal (TÖL) und bei Kleinpienzenau (MB), 26.07.1995 bzw. 28.06.2000. Die Raupe lebt an Calluna vulgaris, ein Raupenfund daran vom 13.06.2001 (Demmelfilz bei Waging, TS).
Anzahl MTB-Quad.: 3

RL D: 3    RL By: 3 (Av/A: V)

 



Ampfer-Grünwidderchen, Schlafgesellschaft
Schallenkam (TÖL), 15.06.1995
Adscita statices hat stumpf auslaufende Fühler 
und besiedelt vorzugsweise saure Niedermoorlebensräume


Adscita statices
Geisenfeld, Nöttinger Heide (PAF), 17.06.2006
 

Adscita statices (Ampfer-Grünwidderchen)

Im Alpenvorland weiter verbreitet, v.a. auf sauren Pfeifengraswiesen in größeren Mooren, teilweise in großer Anzahl. Stellt ähnliche Lebensraumansprüche wie Boloria selene, desöfteren auch Lycaena tityrus. Auf den Schotterplatten und im Unterbayerischen Hügelland infolge der weit fortgeschrittenen Zerstörung der Moorgebiete stark zurückgegangen und inzwischen bereits offenbar vom Aussterben bedroht, dort aktuell noch völlig isoliert z.B. auf der Nöttinger Heide,
im Fußbergmoos bei Maisach und in einem Quellmoor bei Altötting.
Falterflugzeit Ende Mai bis Anfang Juli, eigene Beobachtungen aus dem Alpenvorland zwischen 20.05. (1998) und 06.07. (1995), Maximum Ende Mai bis Mitte Juni. Im Fußbergmoos bei Maisach (heute gänzlich isoliertes und eines der letzten verbliebenen Vorkommen auf den Schotterplatten) später, wohl f. heuseri.
Anzahl MTB-Quad.: 25    Anzahl Nachweise: 43 (F)

RL D: V    RL By: 3 (T/S 0, Av/A n) 
Einstufung für T/S unzutreffend, zumindest 1

Bild folgt
Taubenberg, Steinbachtal (MB), Mai 1998
Lebensraum von Adscita statices



Ampfer-Grünwidderchen
Taubenberg, Steinbachtal (MB), 20.05.1998


Adscita statices, an Blutweiderich
Maisach, Fußbergmoos (FFB), 16.07.1995


Faltertraube von Adscita statices an der Kugel-Rapunzel
Schallenkam (TÖL), 10.06.1995

 



Adscita cf. geryon
Mittenwald, Sulzleklamm (GAP), 25.06.1998
Hat wie auch Adscita statices stumpf auslaufende Fühlerspitzen, 
besiedelt aber gänzlich andere Lebensräume, 
Kalkmagerrasen mit Sonnenröschenvorkommen



Paarung von Adscita geryon
Eichstätt, Steinbrüche (EI), 08.07.1994

 



Adscita geryon, Weibchen
Kallmünz, Stadelberg (Oberpfalz), 17.07.1996
 

Adscita geryon (Sonnenröschen-Grünwidderchen)

Insbesondere auf Talflankenheiden in der Frankenalb, ansonsten offenbar stark zurückgegangen, auf den Schotterplatten verschollen (ehemals z.B. auf der Garchinger Heide), aktuelle Verbreitung in Südbayern offenbar weitgehend unklar. Raupen an Sonnenröschen (Helianthemum nummularium). Südlich der Donau lediglich zwei Funde, die offenbar A. geryon zuzuordnen sind: von der Sulzleklamm bei Mittenwald (siehe Foto links; <-> A. statices, 25.06.1998) und vom Mesnerbichel bei Andechs (19.06.1999, gen.det.: Ulrich Rau). Falterbeobachtungen im Frankenjura zwischen 08.07. (1994) und 24.07. (1999), also deutlich später als Adscita statices.

RL D: 3    RL By: 3 (T/S 0)

 

Jordanita globulariae
Jordanita notata
Jordanita subsulana

sichere Bestimmungen nur durch Genitaluntersuchung


Jordanita sp.
Grünwidderchen mit spitz auslaufenden Fühlerspitzen,
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 10.06.1993

 


Jordanita sp., Männchen
Kapuvarer Eichenwald (Ungarn), 26.06.1992