München-Trudering, Truderinger Wald
W-O-verlaufende Stromleitungstrasse (Mai 1997), im Hintergrund Neuperlach. An Tagfaltern kommen hier u.a. die Perlmuttfalter Argynnis adippe, Boloria dia (ob noch?) und Boloria selene, der Perlgrasfalter und der Rotklee-Bläuling (ob noch?) vor. In den letzten beiden Jahrzehnten jedoch massive Verschlechterungen.
Durch Splittersiedlungen "zerpflügtes" Waldgebiet. Das Truderinger Waldeck einstmals berühmt für die einzigartige Heidefauna und -flora. Die Heideflächen an sich völlig verloren, immer noch relativ artenreiche Restbestände auf der Stromleitungstrasse und kleinflächigen Zwickel haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten qualitativ weiter verschlechtert (Brache, Anlage von Wildäckern und Tümpeln, Ausbreitung von Neophyten wie der Kanadischen Goldrute und des Kaukasischen Riesenbärenklaus etc.). Der Wald wird privat bewirtschaftet, derzeit sind großflächig Kahlschlagfluren und Aufwuchsflächen (Windbruch) anzutreffen, zumeist wird wieder Fichte gepflanzt. Auffällig die Hochackerstrukturen. Im Südteil größeres zwischenzeitlich stillgelegtes Kiesabbaugebiet. Im nördlichen Teil interessant die sogenannte Heuluß, die alten Eichen an der F.-Creutzer-Straße und der Friesplatz. Seit 2009/10 erfolgen auf der Stromleitungstrasse Pflegemaßnahmen zum Erhalt der naturnahen Vegetation durch den Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe München. Seit etlicher Zeit ist auf der Stromleitungstrasse eine Entlastungsstraße geplant, deren Realisierungschancen derzeit wohl eher gering sind.
Windbruchflächen, Blick auf Neuperlach.
Ehemaliges Kiesabbaugebiet im SW. Massive Ausbreitung von Neophyten, insbesondere der Kanadischen Goldrute.
Artenliste Truderinger Wald (ab 1997):
Naturschutzbedeutsame Arten sind fett hervorgehoben
Tagfalter (um 1997 noch etwa 40 Arten, davon 12 naturschutzbedeutsam, unter diesen sicherlich zwischenzeitlich einige Abgänge)
Weißlinge (6)
Pieris brassicae (Großer Kohlweißling)
Pieris rapae (Kleiner Kohlweißling)
Pieris napi (Rapsweißling)
Anthocharis cardamines (Aurorafalter)
Colias hyale (Goldene Acht)
Gonepteryx rhamni (Zitronenfalter)
Edelfalter (23)
Apatura iris (Großer Schillerfalter)
Apatura ilia (Kleiner Schillerfalter)
Nymphalis polychloros (Großer Fuchs) erstmals 2013
Inachis io (Tagpfauenauge)
Aglais urticae (Kleiner Fuchs)
Polygonia c-album (C-Falter)
Vanessa atalanta (Admiral)
Vanessa cardui (Distelfalter)
Araschnia levana (Landkärtchen)
Argynnis paphia (Kaisermantel)
Argynnis aglaja (Großer Perlmuttfalter) Friesplatz 1997, ob noch? Einziger Nachweis aus dem Stadtgebiet M
Argynnis adippe (Feuriger Perlmuttfalter)
Issoria lathonia (Kleiner Perlmuttfalter)
Boloria euphrosyne (Früher Perlmuttfalter)
Boloria selene (Sumpfwiesen-Perlmuttfalter)
Boloria dia (Magerrasen-Perlmuttfalter) 1997, ob noch? wohl erloschen
Melanargia galathea (Schachbrett)
Erebia medusa (Frühlings-Mohrenfalter) 1997, ob noch? wohl erloschen
Maniola jurtina (Großes Ochsenauge)
Aphantopus hyperantus (Schornsteinfeger)
Coenonympha pamphilus (Kleines Wiesenvögelchen)
Coenonympha arcania (Weißbindiges Wiesenvögelchen)
Pararge aegeria (Waldbrettspiel)
Bläulinge (8)
Thecla betulae (Nierenfleck-Zipfelfalter)
Neozephyrus quercus (Blauer Eichen-Zipfelfalter)
Celastrina argiolus (Faulbaum-Bläuling)
Maculinea nausithous (Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling) F.-Creutzer-Str., ob noch?
Plebeius idas (Idas-Silberfleckbläuling) Kiesgrubengelände
Polyommatus semiargus (Rotklee-Bläuling) 1997, ob noch?
Polyommatus bellargus (Himmelblauer Bläuling) Kiesgrubengelände, ob noch?
Polyommatus icarus (Hauhechel-Bläuling)
Dickkopffalter (5)
Carterocephalus palaemon (Gelbwürfeliger Dickkopffalter)
Thymelicus sylvestris (Ockergelber Braundickkopf)
Thymelicus lineola (Schwarzkolbiger Braundickkopf)
Ochlodes sylvanus (Rostfarbener Dickkopffalter)
Pyrgus malvae (Kleiner Würfeldickkopf)