Unterföhring

Durch Überbauungen mit „Europas größtem Bowling-Center“ und einem Studentenwohnheim ging 2009/10 eines der individuenreichsten Vorkommen des bayernweit stark gefährdeten Idas-Silberfleck-Bläulings verloren.


Ruderalflur an der Apianstraße im südlichen Gemeindegebiet von Unterföhring vor der Überbauung, zu Hunderten kam hier bis 2009 der Bläuling Plebeius idas vor
(im Bild oben im Hintergrund das Wohngebiet München-Johanneskirchen).

An Bahndämmen, auf Ruderalfuren und magerem Grünland im Umfeld des Heizkraftwerkes und im Bereich der Gewerbegebiete stark bedrohte und in den letzten Jahren weitgehend überbaute und durch Umbruch vernichtete wertvolle naturnahe Lebensräume von Frühlings-Mohrenfalter, Idas-Silberfleck-Bläuling, Kleiner Würfeldickkopffalter und Veränderliches Widderchen (Zygaena ephialtes).
Die Gemeinde Unterföhring eines der absoluten Negativbeispiele bezüglich nachhaltigem Schutz naturnaher Lebensräume im Raum München. Andererseits entstanden im Moosgrund und südlich der Fischteiche in größerem Umfang Ausgleichsflächen auf zuvor intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen. Auf diesen Neuanlagen konnten sich u.a. der Idas-Silberfleck- und der Zwerg-Bläuling sowie der Malven-Dickkopffalter ansiedeln.


Magerwiese bei der Basispyramide (April 2004), im Hintergrund das sog. Pharaohaus (Oberföhring), wohl letztes Vorkommen des Frühlings-Mohrenfalters in Unterföhring nach dem Umbruch der Altgrasfluren südlich der Mitterfeldallee 2008/09, das Schlehengebüsch rechts Lebensraum des Nierenfleck-Zipfelfalters


Neuanlage im Moosgrund, Lebensraum von u.a. Zwerg- und Kurzschwänzigem Bläuling (Cupido minimus bzw. argiades), Malven-Dickkpf (Carcharodus alceae) und Rotem Würfeldickkopf (Spialia sertorius).