Gröbenzell, Lochhauser Sandberg

Durch maßlose Überbauungen (Siedlungen, Straßen etc) und Nutzungsintensivierungen in der Landwirtschaft vollkommen entwerteter Teil des Dachauer Mooses, heute v.a. ein riesiger, völlig jeglicher Vernunft entglittener Siedlungsbrei (Gröbenzell-Puchheim-Olching hat mehr als 60000 Einwohner!), den man wenn möglich am besten aus dem Weg geht und komplett meidet (und die dort Wohnenden bemitleidet).

Die Lochhauser Sandberge waren deutschlandweit eines der bemerkenswertesten und artenreichsten Gebiete. Etliche bayernweit heute ausgestorbene oder stark bedrohte Schmetterlingsarten kamen hier einst vor (Großes Wiesenvögelchen, Quendel-Bläuling, der Bärenspinner Chelis maculosa u. v.a.m.). Ein 0,1 ha großer Restbestand (von der Bayerischen Botanischen Gesellschaft gerettet) erinnert auf bescheidensten räumlichen Verhältnissen geradezu museal - heute inmitten des Gröbenzeller Gewerbegebietes gelegen - eindrucksvoll an bessere Zeiten und zeigt in besonders extremer Weise das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt und Heimat im Endzeitstadium des Großraum München.


Lochhauser Sandberg Juni 1998
Blühaspekt mit Orchideen (u.a. Mückenhändelwurz), Echtem Labkraut, Weidenblättrigem Ochsenauge, Hufeisenklee u.v.a.m. Aktuell kommen - höchst bemerkenswert - auf diesen 0,1ha noch 4 Bläulingsarten vor, darunter Plebeius idas und der im Stadtgebiet Münchens praktisch erloschene Polyommatus coridon.